Microsoft befürchtet Imageschäden
Microsoft befürchtet nach Berichten über eine angeblich eingebaute Spionage-Software im Betriebssystem Windows erhebliche Imageschäden.
Der für Sicherheitsfragen zuständige Microsoft-Manager Scott Culp widersprach dem Vorwurf entschieden. Es handele sich bei der von Andrew Fernandes entdeckten Komponente um ein neues Backup für das Verschlüsselungssystem von Windows. "Aber wir werden dafür noch und noch bezahlen müssen", sagte ein Microsoft- Sicherheitsexperte der "New York Times" vom Samstag.
Also sprach Kroll-Ogara
Das ohnehin unter öffentlichem Druck stehende Unternehmen habe einen Fehler begangen, weil es die neue Komponente nicht publiziert habe. "Sie haben ihr Ansehen erneut abgewertet, weil sie das nicht offen gelegt haben", sagte Mark Seiden von dem auf Datensicherheit spezialisierten Unternehmen Kroll-Ogara. Die Sicherheit der Microsoft-Produkte war erst vor einigen Tagen in Zweifel geraten, als Hacker den E-Mail-Dienst "Hotmail" geknackt hatten und die E-Mails der rund 40 Millionen Nutzer stundenlang für jedermann zugänglich waren.
Der deutsche Bundestagsabgeordnete Joerg Tauss forderte am Wochenende in einem Schreiben an Microsoft Deutschland eine sofortige und umfassende Aufklärung sowie eine eindeutige Stellungnahme zu den erhobenen schweren Vorwürfen.
Ein "einfaches Dementi" , so Tauss, reicht nicht mehr.
Bestätigte sich der Sachverhalt, müsste nach Meinung des SPD - Forschungspolitikers ein Verbot des Einsatzes von Microsoft-Produkten in allen sensiblen und sicherheitsrelevanten Bereichen in Forschung, Wirtschaft und Politik erwogen werden.
Jorg Tauss, MdB