11.09.1999

GRÜNDUNG, Kein Präsident

Bildquelle: Yahoo

Virtuelles Jugoslawien will UN-Mitglied werden

An Stelle des 1991 zerfallenen Jugoslawiens ist jetzt ein virtueller Staat, Cyber Yugoslavia [CY], im Internet entstanden. CY hat zwar kein Territorium, keine Regierung und auch keine Armee, dafür aber inzwischen schon 4.157 eingetragene "Bürger".

Die meisten von ihnen kommen aus Serbien und Montenegro, den USA und Kanada. Wenn ihre Zahl die Fünf-Millionen-Grenze erreicht hat, wollen die Web-Site-Besitzer eine Mitgliedschaft in der UN und 20 Quadratmeter "Staatsterritorium" beantragen, um dort den Server zu installieren.

Im neuen Staat gibt es keinen Präsidenten, alle Bürger sind "Minister". Jeder hat einen Computer oder besitzt Zugang dazu, was Cyber-Jugoslawien zum fortschrittlichsten Staat der Welt in diesem Bereich macht.

"Jede/r BewohnerIn hat MinisterIn für irgendetwas zu sein. Beim Beantragen des Passes kann der/die BewohnerIn seinen/ihren offiziellen Titel und das Ministerium wählen. Sollte das Ministerium oder der Titel bereits bestehen, hat der/die Beantragende ein anderes Ministerium zu wählen. Sämtliche Ministerien sind von ihrem Status her mit gleichen Rechten ausgestattet." Beispiele für Ministerien: Secretary for Coca Cola, Secretary of Treasury, Secretary for Mountains, Secretary of Sunset, Secretary for Ducks ...

Einen anderen Ansatz als Cyber Yugoslavia haben die Betreiber des Site Refugee.org gewählt.