10.09.1999

EINSCHRÄNKEN

Bildquelle: altavista

Bertelsmann Stiftung fordert Selbstkontrolle im Netz

Dr. Mark Wössner, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung, hat heute Empfehlungen für ein weltweites System zur Selbstregulierung und zum Jugendschutz im Internet vorgestellt.

"Die freie und ständig wachsende Welt des Internet bietet den Nutzern und der Wirtschaft phantastische Möglichkeiten in den Bereichen Kommunikation, Information, Bildung, Handel und Unterhaltung", unterstrich Wössner. "Die Flut der Inhalte in diesem Medium macht allerdings klassische Medienkontrolle unmöglich."

Wössner forderte eine neue Verantwortungskultur der Internetindustrie, die Einrichtungen der Selbstkontrolle schaffen müsse. Regierungen müssten hierfür Freiräume schaffen und unterstützend wirken.

"Letztlich liegt es im ureigenen Interesse der Internetindustrie, Selbstregulierungsmechanismen zu schaffen. Dadurch werden weitgehende staatliche Eingriffe vermieden, das Vertrauen der Verbraucher gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie gesichert", sagte Wössner.

Wichtiges Element der Empfehlungen für ein integriertes Selbstregulierungssystem sind die Klassifizierung und Filterung von Internetinhalten. Regierungen sollten aber weder Filter einsetzen noch deren Einsatz vorschreiben, fordert die Bertelsmann Stiftung.

"Unsere Empfehlungen können nur dann greifen, wenn die Nutzer mit den vorgestellten Instrumenten Filter, Hotlines und Selbstregulierungsinstitutionen vertraut sind", unterstrich Wössner.