Semifinale im Prozess gegen Microsoft

Der 76 Tage währende "Courtroom Battle" zwischen dem Volk der USA und 19 Bundesstaaten gegen Microsoft kam Freitagabend mit der Einreichung von Schriftstücken in nachgerade lexikalischen Dimensionen zu einem vorläufigen Ende.

Sowohl die Argumentation der Anklage wie auch jene von Seiten Microsofts umfasst jeweils mehrere hundert Seiten.

Bill Gates' "bizarre Behauptungen"

Beide Seiten haben einander nichts geschenkt. So wurden die Aussagen Bill Gates' über das Konkurrenzverhältnis zu Netscape in den Jahren 1995 und 1996 von der Regierungsseite als "bizarre Behauptungen" abqualifiziert. Das Argument Microsofts, man sei durch die neue Generation von Handheld-Computern ohnehin direkter Konkurrenz ausgesetzt, wurde als Schutzbehauptung abgetan.

"Atemberaubende Wendungen" der Ankläger

Microsoft wiederum bezeichnete die Regierungsargumentation summarisch als "voll von internen Widersprüchen und atemberaubenden Wendungen", wodurch sich die Vorwürfe von selbst entkräfteten.

Erstes Urteil Ende Oktober

Der Prozess setzt sich mit der "Findings of Fact" genannten ersten Phase des Urteils durch Richter Penfield Jackson voraussichtlich bis Ende Oktober fort.

Das endgültige Urteil ist für frühestens Anfang des nächsten Jahres zu erwarten - außer die Prozessgegner einigen sich davor auf einen Vergleich.