Sperre für ausländische Investitionen
Die Chinesische Regierung plant, ihr Verbot von ausländischen Investitionen in die chinesische Internet- und Telekom-Industrie auszuweiten.
Einige chinesische Internet-Firmen stehen bereits zum Teil im Eigentum von ausländischen Investoren. So ist America Online zu acht Prozent an dem Provider China.com [Hong Kong] beteiligt.
China.comDer chinesische Informationsminister, Wu Jichuan, sagte anlässlich eines Pressegesprächs, dass "die chinesische Regierung klar festgelegt hat, dass kein ausländisches Investment beim Betrieb von Telekom-Netzen und -Services erlaubt ist". Zulässig sei hingegen eine Beteiligung an der Herstellung von Telekom-Equipment.
Wu Jichuan weiter: "Die Chinesische Regierung muss ihre Aufsicht über das Informationsangebot weiter verstärken. Es spielt daher auch keine Rolle, ob jemand ein Internet-Service-Provider oder Internet-Content-Provider ist - die chinesischen Internet-Services stehen für ausländisches Investment nicht offen."
4 Mio. User
In der Volksrepublik China hat sich die Zahl der User seit Anfang 1999 auf vier Millionen verdoppelt. 1997 gab es in China erst 600.000 User, bis Ende 2000 sollen es zehn Millionen sein. Die chinesische Regierung verfolgt die Strategie "Internet mit Grenzen". Der Zugang zu Auslandsseiten wird streng kontrolliert. Zahlreiche Adressen können von China aus nicht direkt angewählt werden, weil sie die Regierung aus Furcht vor regimekritischen Inhalten durch Filter für die chinesischen Nutzer gesperrt hat.
Eine Möglichkeit, den chinesischen Internet-Markt für ausländische Investoren zu öffnen, gibt es allerdings doch. China bemüht sich nämlich bereits seit langem um Aufnahme in die World Trade Organization. Die Aufnahme könnte von einer Öffnung des Internet- und Telekom-Marktes abhängig gemacht werden.