Kein Vergleich im Microsoft-Prozess
Knapp ein Jahr nach Eröffnung des Microsoft-Prozesses in den USA haben die Vertreter beider Seiten am Dienstag ihre Schlussplädoyers gehalten. Der Anwalt der US-Regierung, David Boies, bekräftigte, die Softwarefirma Microsoft habe ihre Monopol-Stellung ausgenutzt, um Konkurrenz auf dem Markt für Internet-Software zu unterdrücken.
Microsoft versuche, mit dem Einbau eines Internet-Browsers in sein weltweit führendes Betriebssystem Windows, Preise und Marktanteile zu kontrollieren. Es bestehe die Gefahr, dass Microsoft künftig auch auf dem Markt von Internet-Software ein Monopol haben werde, sagte Boies.
Kontra
Dagegen sagte Microsoft-Anwalt John Warden, es sei für seine Firma unumgänglich, ein Internet-Programm in sein Betriebssystem zu integrieren. Microsoft hätte sich nicht so sehr für die Entwicklungen einsetzen müssen, wenn es tatsächlich über ein Monopol verfügen würde.
Aufgrund der vorgetragenen Argumente wird sich der Richter in den kommenden Wochen auf eine Version der Sachlage festlegen. Diese richterliche Feststellung der Fakten ist fast noch wichtiger als das erst für nächstes Jahr erwartete Urteil und könnte auch eine neue Grundlage für einen Vergleich darstellen. Nach Darstellung von Microsoft ist indes keine gütliche Einigung in Reichweite.