Intel-Präsident Grove über den Merced-Chip
Intel-Präsident und Mitbegründer Andrew Grove bekräftigte am Mittwoch in München, dass der Starttermin des Ia-64-Prozessors "Merced" wie zuletzt bekannt gegeben Mitte kommenden Jahres liegen werde. Intel hatte den Termin in der Vergangenheit zweimal verschoben.
Wegen zunehmender Datenmengen würden künftig leistungsfähigere Steuerchips für Zentralrechner in Computernetzen gebraucht. Die derzeitige Serverkapazität betrage nur vier Prozent dessen, was in sechs Jahren nötig sei.
Intel will mit der neuen IA-64-Chiparchitektur stärker als bisher vom Internetboom profitieren.
Kergeschäft bleiben PC-Chips
"Unser Kerngeschäft bleiben die Mikroprozessoren für Personal Computer", sagte Grove. Um aber auch an der Entwicklung des Internet direkt teilzuhaben, habe die Intel Corp [Santa Clara, Kalifornien] beispielsweise sieben Firmen im Bereich der Netzwerktechnologien übernommen. Durch die zugekaufte "Strongarm"-Technologie etwa wolle der Chipgigant an der Nutzung kleiner, mobiler Endgeräte für den Zugriff auf das Internet profitieren. Ein Großteil der Zugänge würden aber weiter über den Computer erfolgen, nicht etwa über Mobiltelefone, sagte Grove.
TV bleibt TV, Computer bleibt Computer
Grove wandte sich gegen Erwartungen, wonach Fernsehgeräte in Zukunft den Computer als Zugangsgerät zum Internet ablösen könnten. Er erwarte keine Konkurrenz, sagte er. Auch künftig "werde ein Fernsehgeräte ein Fernsehgerät und ein PC ein PC bleiben". Ebenso würden auch Mobiltelefone den Computer als Hauptzugangsplattform zum Internet nicht ablösen.
"In fünf Jahren werden alle Unternehmen Internet-Unternehmen sein", prognostizierte er. Wer keine Internetfähigkeiten aufbaue, werde zur Randfirma.
Das aktuelle Geschäft
Die aktuelle Geschäftsentwicklung im dritten Quartal wollte Grove nicht kommentieren. Intel hatte im zweiten Quartal seinen Umsatz auf 6,75 Milliarden Dollar und den Gewinn je Aktie auf 51 Cents gesteigert. Damit war der Chip-Hersteller aber leicht unter den Erwartungen einiger Analysten geblieben.