28.09.1999

RÄUBER

Bildquelle: alatvista

Größte tschechische Bank wahrscheinlich gecrackt

Nicht nur die Kontrolle von Internet-Inhalten, auch die Verfolgung von Straftaten im Netz wird zunehmend von privaten Organisationen oder Firmen in die Hand genommen und entzieht sich damit der öffentlichen Kontrolle.

Die Industrie- und Handels-Organisation ICC [International Chamber of Commerce] will eine spezielle Abteilung zur Bekämpfung von Cyber-Kriminalität einrichten, die in Fällen zum Einsatz kommen soll, in denen die betroffenen Unternehmen die Öffentlichkeit scheuen.

Ein Fall, in dem die Geheimhaltung nicht gelang, betrifft derzeit offensichtlich die größte tschechische Bank, Ceska Sporitelna. Momentan bestreiten zwar sowohl die Bank als auch die tschechische Polizei, dass es überhaupt einen Fall gegeben habe, aber die bekannt gewordenen Details lassen andere Schlüsse zu.

Schon vor zwei Wochen wurden zahlreichen Marketing-Firmen die Daten aller 2,5 Millonen Ceska-Sporitelna-Kunden angeboten, darunter die genauen Guthaben und andere Details.

Erste Meldungen in tschechischen Zeitungen beriefen sich auf Polizeiquellen und bestätigten den Crack. In der Folge wurden Reporter allerdings aktiv an einer weiteren Berichterstattung gehindert, und zwar sowohl von der Bank als auch von den staatlichen Ermittlern.