E-Book statt Papier
XLibris heißt der Prototyp eines elektronischen Buches, der von FX [Fuji Xerox] Palo Alto Laboratory Inc. voraussichtlich nächstes Jahr auf den Markt gebracht werden wird.
Mit diesem E-Book wird der User unmittelbar am Bildschirm - ähnlich wie auf Papier - Texte überarbeiten können. "Man kann das E-Book wie einen Notizblock auf dem Schoß halten und direkt im Text Anmerkungen einfügen, Teile streichen, nach Textteilen suchen oder wichtige Stellen wie mit einem Leuchtstift hervorheben", erklärt Entwickler Bill Schilit, der XLibris auf der derzeit stattfindenden IT-Konferenz scope 1 im Wiener Hilton präsentiert.
Papierlos
Die Idee vom papierlosen Büro durch den Einsatz von PCs ist bis dato kläglich gescheitert. Das ergab eine Studie von Boston Consulting über die Auswirkungen digitaler Medien auf den Papierverbrauch, derzufolge sich der Verbrauch von Papier im Büro in den nächsten fünf Jahren sogar verdoppeln wird.
Die Gründe dafür sind vielfältig: So kann Papier leicht mitgenommen und überall bearbeitet werden. Bei PCs muss sich der User noch immer an seinen Arbeitsplatz setzen und ist damit räumlich gebunden. Außerdem können Texte auf Papier mit händischen Einfügungen und Anmerkungen leichter überarbeitet werden.
XLibris
"XLibris ermöglicht seinem Benutzer, so zu arbeiten, als würde er
auf Papier schreiben", sagt Schilit. Voraussetzung ist ein leichter
Handheld mit hoher Auflösung und entsprechend langer
Aku-Betriebszeit.
XLibris wird voraussichtlich 1.500 USD kosten. An einer Weiterentwicklung des E-Books, die es auch ermöglichen soll, dass handschriftliche Ausbesserungen und Hinzufügungen automatisch in den Text übernommen werden, wird schon gearbeitet.
"Das E-Book wird sicherlich nicht unsere gedruckten Bücher ablösen. Wer immer das glaubt, liegt völlig falsch. Gedruckte Bücher sind nicht nur funktionell, wir hängen auch emotionell an ihnen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass E-Books die Art, wie wir Texte bearbeiten, revolutionieren werden", resümiert Schilit.