Internet macht Saudis aufmüpfig
Die 50.000 saudischen Internet-User wollen aus Protest gegen überhöhte Provider- und Telefongebühren am nächsten Freitag das Netz boykottieren. Für die Internet-Anbieter würde ein Boykott-Tag, an dem sich alle User beteiligen, 192.000 Dollar Verlust bedeuten.
Dass die Aktion überhaupt propagiert wird, gilt in Saudi-Arabien als Skandal, selbst passiver Wiederstand wird im Königreich nicht geduldet. Dazu kommt, dass vor allem junge Saudis aus privilegierten Schichten im Netz surfen.
Das Internet wird in Saudi-Arabien zunehmend populär, unter anderem weil hier die Möglichkeit besteht, die strikte Geschlechtertrennung zu umgehen. Außerdem wird es mehr als anderen Orts als Unterhaltungsmedium geschätzt, da es im Königreich weder Theater und Kinos noch ähnliche öffentliche Angebote gibt.
Saudische Surfer zahlen eine jährliche Gebühr von 53 USD, eine monatliche von 40 USD und 1,2 USD für jede Online-Stunde.