Erfinder des Walkman gestorben
Der legendäre Mitbegründer des japanischen Elektronikriesen Sony, Akio Morita, ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus in Tokio an Lungenentzündung, teilte seine Familie mit.
Mit technischen Pioniertaten und Kreationen wie dem "Walkman" führte er sein Unternehmen aus dem Nichts der Nachkriegszeit an die Weltspitze der Unterhaltungselektronik.
Tokyo Tsushin Kogyo Kabushiki Kaisha
Die Erfolgsstory des am 26. Januar 1921 geborenen Akio Morita
begann im Mai 1946. Nach Abschluss seines Physikstudiums gründete
der Sohn einer angesehenen Sake-Brauer-Familie aus Nagoya mit seinem
Freund Masaru Ibuka eine kleine Firma für Transistor-Radios, die sie
zunächst "Tokyo Tsushin Kogyo Kabushiki Kaisha" tauften. 1958
nannten sie das Unternehmen dann in "Sony Corporation" um.
Walkman, Handycam, Playstation
1950 brachte das Unternehmen das erste Magnetband und das erste Tonbandgerät auf den japanischen Markt. 1957 begann der Vertrieb des ersten Taschentransistorradios der Welt. Ein neues Farbfernsehsystem [Trinitron] brachte Sony 1968 in die Spitze der Fernsehhersteller.
Mit dem tragbaren Kassettenrekorder [Walkman], der Videokamera im Handtaschenformat [Handycam] und der "Playstation" wurde Sony führend in neuen Märkten.
Rückzug 1994
Der starke Yen-Kurs und die kostspieligen Investitionen der achtziger Jahre liessen die Gewinne schmelzen, die Rezession zwang zu neuer Bescheidenheit. Angesichts der schwersten Krise der Firmengeschichte sah der kranke Morita Ende 1994 die Zeit gekommen, sich aus der Unternehmensführung endgültig zurückziehen.
10 Prozent der Belegschaft muss gehen
Inzwischen steht das Unternehmen vor gewaltigen Umwälzungen. Im März kündigte Sony einen umfangreichen Umbau der gesamten Konzern- und Management-Strukturen bis 2003 an.
17 000 Arbeitsplätze sollen wegfallen, zehn Prozent der Gesamtbelegschaft. Nachdem Sonys Erträge im vergangenen Geschäftsjahr bereits um ein Fünftel auf 179 Milliarden Yen geschrumpft waren, wurde für das bis zum 31. März 2000 laufende Geschäftsjahr mit einem weiteren Rückgang des Nettogewinns gerechnet.