Haushaltsroboter in zehn Jahren Alltag
Haushaltsroboter, die Fenster putzen, den Müll vor die Tür bringen und den Boden wischen, werden in zehn bis 15 Jahren so verbreitet sein wie heute Mobiltelefone und Computer. Das schätzt die UN-Wirtschaftskommission für Europa (ECE) in einer in Genf veröffentlichten Studie über den Markt für Service- und Industrie-Roboter. Danach sind derzeit weltweit erst rund 5.000 Service-Roboter im Einsatz. Diese Zahl soll allein in den nächsten drei Jahren auf mehr als 473.000 Stück steigen.
Die größten Zuwächse erwarten die Robotik-Experten bei den Staubsauger-Robotern für den Hausgebrauch. Sie kommen bislang zwar weltweit erst in etwa 2.000 Haushalten zum Einsatz; 2002 sollen es aber schon 450.000 sein. Einen ähnlichen Boom sagt die ECE für den Bereich der Rasenmäher-Roboter voraus. "Sobald Putz- und Rasenmäher-Roboter so erschwinglich sind, dass sich ihre Anschaffung auch für den privaten Haushalt lohnt, ist mit einer Explosion des Marktes zu rechnen", heißt es in der Studie.
In einigen Ländern werden Roboter bereits heute als Helfer im Operationssaal, als Postverteiler oder als stumme Dienstleister für körperbehinderte Menschen eingesetzt. Die ersten Roboter sind mittlerweile in Hotels, in Labors und in der Landwirtschaft im Einsatz. In Zukunft wird es Roboter nach ECE-Prognosen auch als "seelenlose" Museumsführer geben.
Weniger Industrie-Roboter
Die Zahl der neu in Betrieb genommenen Industrie-Roboter weltweit ist im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 71.173 gesunken. Dies ist laut Studie vor allem auf konjunkturbedingte Einbrüche in Japan und Südkora zurückzuführen. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 9.938 Industrie-Roboter verkauft. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Im ersten Halbjahr 1999 stieg die Nachfrage nach Robotern weltweit um 36 Prozent, mit Zuwächsen vor allem in den USA und Europa. Auch für das Gesamtjahr erwarten Branchenkenner ein eindeutiges Plus, wobei der Marktanteil Japans weiter zurückgehen soll.