Schwules Netz geht an die Börse
Die Eurogay Media AG will ihr Internetangebot für homosexuelle Männer im nächsten Jahr am Neuen Markt an der Börse platzieren. Das Hamburger Unternehmen strebt schon im Jahr 2000 einen Umsatz von rund zehn Millionen DM und ein positives operatives Ergebnis an.
Dies teilte der Vorstand Wolfgang-Johannes Krause am Montag in Hamburg mit. Derzeit liege der Umsatz von Eurogay noch bei unter einer Million DM, hieß es. Es sei das meistgenutzte Medium für Schwule in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
O-Ton aus dem aktuellen Editorial
"Mit den lieben Kollegen ist das ja so eine Sache: Sie sind
entweder schwul oder unverdorben. Heteros interessieren sich zum
Beispiel grundsätzlich für 'gesitteten' Sport, während wir Homos bei
diesem Begriff natürlich sofort an Sex denken. Es vergeht keine
schwule Stunde, ähh ... keine Sekunde ohne anzügliche Sprüche aus
dem Liebesleben der Schwuchteln. Das macht sich dann täglich bei der
Arbeit bemerkbar, kann allerdings auch zu Missverständnissen führen
..."
"Kein kampfschwules Angebot"
Eurogay bietet bereits seit 1996 ein spezielles Internet-Angebot für Schwule. "Wir machen kein kampfschwules Angebot, sondern präsentieren Schwulsein als Lebensart und Lifestyle", führte Krause aus. "Schmuddelkram kommt nicht in unser Angebot."
Der Internet- Anbieter will sein Angebot bis zum Jahresende kräftig ausweiten. Schwule, die nach Schätzungen etwa zehn Prozent der Männer ausmachten, zählten laut Krause in der Regel eher zu den einkommensstarken Zielgruppen, die auch für die Werbung interessant seien.