Mobiltelefon-Pionier will Iridium retten
Ein Ausweg aus der Krise bahnt sich für den angeschlagenen Satelliten-Telefonbetreiber Iridium in Gestalt eines in Europa kaum bekannten Geschäftsmanns an: Craig O. McCaw.
McCaw hat 1994 seine Mobiltelefon-Gesellschaft für 11,5 Milliarden an AT&T verkauft, seitdem hat er insgesamt sechs Firmen gegründet, die alle im Datentransport-Geschäft aktiv sind.
Zu den Aktivitäten von Nextel, Nextlink, Nextband und Internext gehören Funk-Lans, ein auf 15.000 amerikanische Meilen projektiertes Glasfaser-Netz, und mit Teledesic hat McCaw schon jetzt ein Standbein im Satelliten-Geschäft.
TeledesicDie Aktivitäten von Teledesic, an der auch Bill Gates beteiligt ist, sind aber im Gegensatz zu den Satelliten-Kommunikations-Konkurrenten Iridium und ICO Global nicht auf Sprach-, sondern auf Daten-Übertragung ausgelegt. Teledesics globales High-Speed-Datennetz - "Internet in the Sky" - soll im Jahr 2004 in Betrieb gehen und bis dahin neun Milliarden USD kosten.
Derzeit führt McCaw Gespräche mit Iridium und dessen Haupteigner Motorola über eine Beteiligung, die die angeschlagene Firma [Insider sprechen zum Beispiel von nur 266 europäischen Kunden] wieder flottmachen könnte.
Ob McCaw im Geschäft mit Satelliten-Daten-Netzen wirklich Gewinne erwartet oder durch den Schachzug nur der gesamten Branche das Vertrauen der Kapitalmärkte wiedergeben möchte, ist derzeit Spekulation. Sollte Iridium liquidiert werden, hätte dies nämlich eine Kapitalflucht aus allen Satelliten-Firmen zur Folge.