23.04.1999

SAT & FON

Bildquelle: iridium

Iridium in der Krise

Iridium, der erste Betreiber eines globalen Satellitentelefonie-Netzes, steckt in der Krise: statt der erwarteten 54.000 Kunden in den ersten Monaten wurden es nur 3.000. Die zwei Monate Zugabefrist, die CEO Edward Staiano der Firma gab, um das Ziel zu erreichen, sind erfolglos verstrichen.

Als Konsequenz ist Edward Staiano gestern zurückgetreten. Bekanntgegeben wurde sein Rücktritt nach Börsenschluss der Nasdaq. die Iridium-Aktie ist am Boden: Seit ihrem All-Time-High im letzten Mai ist sie um 75 Prozent gefallen. Staianos Agenden übernimmt nun John Richardson, der frühere Chef von Iridium Africa.

66 Luftballons

Das Iridium-Netzwerk umfasst 66 Satelliten, wovon sechs der Ausfallssicherung dienen. Im Vorjahr wurde der Start des Satellitentelefonie-Dienstes mehrmals verschoben, da zuerst einige Satelliten ausfielen und danach die Satellitenhandy-Produzenten Kyocera und Motorola mit Fertigungsproblemen zu kämpfen hatten.

Diese Handys kosten um die 3000 Dollar; die Gesprächsminute wird um fünf bis zehn Dollar feilgeboten. Die hohen Kosten sind mit ein Grund, wieso der Kundenstock nicht wie erwartet gewachsen ist. Allerdings sind sie notwendig, um Iridiums Anlaufverluste auszugleichen.