US-Telekomfusion ungnädig aufgenommen
"Der Wettbewerb hat bisher zu einem Preiskrieg bei Ferngesprächen geführt. Diese Fusion kommt einer Kapitulation gleich", sagte William F. Kennard, Vorsitzender der Federal Communications Commission am Dienstag. "Beide Firmen werden sich ziemlich schwer tun zu beweisen, dass diese Fusion positiv für die Konsumenten ist."
Konsumentenschützer und Mitbewerber stießen in dasselbe Horn. Generell wurden Zweifel laut, ob der Deal einer bevorstehenden Anti-Trust-Untersuchung des US-Justizministeriums standhalten würde.
Ungnädig wurde die Fusion auch an der Wall Street aufgenommen. Die Kurse von Sprint und MCI Worldcom verloren am Dienstag unerwartet drei respektive fünf Prozent ihres Kurses.
36 Prozent Marktanteil
Nach der Elefantenhochzeit auf dem 110 Milliarden Dollar schweren Markt für überregionale Telefonverbindungen würde der neue Riese Worldcom mit 36 Prozent Marktanteil zur Nummer zwei hinter der noch immer dominierenden AT&T [43 Prozent] aufsteigen.
Für Bernard J. Ebbers, den Präsidenten des neuen Telekom-Riesen Worldcom, ist es die zweite spektakuläre Übernahme binnen zweier Jahre. Erst 1998 hatte Aufsteiger Worldcom den Carrier MCI übernommen.