Digitaler Wahnsinn und das Fernsehen
Die 6. österreichischen Medientage in Wien sind von der Digitalisierung des Fernsehens und der damit einhergehenden Frage nach Spartenkanälen geprägt.
"Spartenfernsehen ist eine interessante Entwicklung, aber nicht die wichtigste. Viel wichtiger ist die Digitalisierung", sagte ORF-Generalintendant Gerhard Weis. Im Zuge der Digitalisierung werde aber auch der ORF nicht an Spartenkanälen vorbei können. Konkrete Überlegungen gebe es für einen Sportkanal, bei der Kultur sei die Finanzierung noch offen.
"Spartenfernsehen ist für uns nicht von Interesse", meinte indes ProSieben-Vorstand Michael Wölfle. Hinter dem neuen ProSieben-Nachrichtenkanal N24, der im Jänner startet, stünden gänzlich andere Überlegungen. "Wir müssen uns vom klassischen Medienhaus zum Multimediaunternehmen entwickeln."
Daneben war Bekanntes und Merkwürdiges zu hören. Bertelsmann-Vorstand Michael Dornemann sprach im Eröffnungsreferat über sein Lieblingsthema: "Fernsehen wird nicht vom Internet abgelöst, beide Medien profitieren von der Konvergenz."
"Der digitale Rinderwahnsinn kommt, wie schnell sich digitales Fernsehen durchsetzt, ist eine Frage des Marktes", meinte RTL-Chef Gerhard Zeiler
"Der digitale Wahnsinn ist bereits ausgebrochen", glaubt hingegen ARD-Programmdirektor Günter Struve.