Fehlstart der TA-Aktie in Wien und New York
Die Aktie der Telekom Austria hat gestern an den Börsen in Wien und New York einen veritablen Fehlstart hingelegt.
Die an der Wall Street gehandelten American Depositary Shares [ADS] der Telekom Austria beendeten den ersten Handelstag mit einem Kurs von 13 7/16 US-Dollar. Dies entspricht einem Verlust von 11,16 Prozent gegenüber dem Ausgabekurs von 15 1/8 Dollar.
Der Höchstkurs lag bei 14 1/16, das Tief wurde bei 13 1/4 Dollar erreicht. Der Umsatz der TA-ADS lag bei 5,09 Mill. Stück.
Heute Mittwoch, 10 Uhr, liegt der Kurs bei 8,18 Euro.
Eine Aktie sind zwei Aktien
Die an der New York Stock Exchange gehandelten ADS stellen zwei
TA-Aktien dar. Auf Basis des Euro-Kurses von 22:00 Uhr MEZ von 0,832
Dollar ergibt sich daraus ein umgerechneter Schlusskurs von 7,97
Euro. Verglichen mit dem an der Wiener Börse festgestellten Kurs der
Schlussauktion von 8,35 Euro hat die TA-Aktie an der Wall Street
somit weiter deutlich an Wert verloren.
Bauchfleck an der Wiener Börse
An der Wiener Börse unterschritt das Telekom-Papier gestern kurz vor dem Börsenschluss zeitweise sogar die Schmerzgrenze von 8 Prozent, rette sich dann wieder knapp darüber. Um 17:30 stand das Papier bei 8,10 Euro bei einem rekordverdächtigen Gesamtumsatz von 398,5 Millionen Euro, was 45.623.380 Stück entspricht.
Nach den ersten zwei zwei Handelsstunden hatte sich bereits abgezeichnet, dass die Aktie unter dem Ausgabepreis von 9 Euro einpendeln würde. Um 11 Uhr notierte das Papier bei 8,60 Euro, wobei das Handelsvolumen gegenüber der ersten Stunde geradezu in den Keller fiel.
Stützungskäufe
Nachdem zuvor 35 Millionen Stück die Eigentümer [nach Zählung der
Wiener Börse] gewechselt hatten, sah Stunde zwei ein deutlich
niedrigeres Volumen von etwa zwei Millionen Aktien der Telekom. Dies
lässt auf massive Verkäufe der Anleger praktisch mit Handelsbeginn
schließen - und auf eine konzertierte Aktion der Banken, den Kurs
dieses für den Fortbestand der Wiener Börse lebenswichtigen Papiers
zu stützen.
65 Prozent Aktien im Ausland
Rund 91.500 Privatanleger haben die TA-Aktie gezeichnet, was 28 Prozent der gesamten Nachfrage entspricht. 35 Prozent der Aktien wurden im Inland angefordert, 65 Prozent im Ausland.
Von den 18.700 Beschäftigten in der TA-Gruppe haben mehr als 72 Prozent Aktien im Wert von 434 Mill. S gezeichnet.Der erwartete Verkaufs-Erlös [exklusive Sonderrabatte für Privatanleger und Mitarbeiter] beträgt damit 15,9 Mrd. ATS [1,16 Mrd. Euro].
Baden gehen = österreichisch für Floating
Die Telekom Austria hatte im Vorfeld die weltweiten
Börsenturbulenzen zu spüren bekommen: Der Preis der Aktie war am
Montag mit 9 Euro [123,8 ATS] am untersten Ende des Preisbandes
festgesetzt worden.