Hardware-Overkill für die Dritte Welt
Für die Initiative "NetAid" werden in der Nacht auf Sonntag 27 Rock- und Popstars - von Puff Daddy über David Bowie bis The Fugees - bei drei Konzerten in London, New York und Genf in "streaming audio" für Flüchtlinge aus dem Kosovo und Hungernde im Sudan spielen.
Die Veranstalter rechnen bei dem neun Stunden langen Konzert mit einer Milliarde Pageviews und damit, dass mindestens ein Prozent der Besucher spendet.
1.500 Server
Der Event basiert auf einem in der Geschichte des Internet einmaligen "Overkill" an Hard- und Software. Ein aus 1.500 Servern bestehendes "distributed network" wird von 90 Orten weltweit Real Audio Streams ausstrahlen.
Zugeschaltet sind herkömmliche TV-Sender wie VH1, MTV und BBC.
Mehr über die AusstrahlungÜber die offizielle Site wollen die Initiatoren - die
Vereinten Nationen zusammen mit High-Tech-Firmen wie Cisco Systems, KPMG, Akamai und anderen -möglichst viele Menschen erreichen, informieren und zu Eigeninitiative motivieren.
Popstar George Michael begründet sein Engagement mit den Worten: "Hunderttausende von Kosovo-Flüchtlingen kehren in ihr Land zurück, mittellos und ohne Unterkünfte, und der Winter steht vor der
Tür." Jetzt könne jeder beweisen, dass die Bestürzung über die Bilder aus dem Kosovo während des Krieges nicht nur Teil des abendlichen
Unterhaltungsprogramms gewesen sei.
Bryan Ferry & Adams, Fugees & Zucchero
Zusammen mit Musikern wie Bryan Adams, Eurythmics und Robbie Wiliams wird Michael im Londoner Wembley-Stadion auftreten. Direkt im Anschluss folgen die Konzerte in New York und Genf, wo Sänger und
Gruppen wie Bryan Ferry, Texas, Puff Daddy, The Fugees und Zucchero
auftreten.
Entschuldung der Dritten Welt
Hauptanliegen des Sängers der Gruppe U2, Bono, ist die Entschuldung der Dritten Welt. "Für jeden Dollar, den die Entwicklungländer geliehen bekommen, müssen sie neun Dollar an Zinsen zurückzahlen", sagte Bono in New York. Das sei sinnlos und barbarisch und es verhindere, dass die Entwicklungsländer Weltniveau erreichten.
Netaid.org ist bereits am 8. September von US-Präsident Bill Clinton, dem britischen Premierminister Tony Blair, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, sowie dem ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela offiziell eröffnet worden.