11.10.1999

STRATEGIE

Bildquelle: global one

France Telecom will Global One

France Telecom will Global One übernehmen. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende Michel Bon am Sonntag auf der internationalen Telekommunikationsmesse Telecom '99 in Genf an.

Zuvor hatte bereits der Chef der Deutschen Telekom, Ron Sommer, erklärt, er könne sich einen völligen Ausstieg aus dem bisher zusammen mit France Telecom und der US-Gesellschaft Sprint getragenen Gemeinschaftsunternehmen Global One vorstellen.

Kein Kommentar über Verluste

"Eine Änderung der Besitzverhältnisse wird nichts an unserem Auftrag ändern, ein weltweit führender Carrier zu sein", sagte einer der Vorstände von Global One, Michel Huet. Außerdem hänge das Unternehmen auch mit seinem weltumspannenden Netz nicht von seinen Eigentümern ab. Zur aktuellen wirtschaftlichen Situation machte er keine Angaben.

Das Schicksal des 1995 gegründeten Joint Ventures war am Sonntag ein Hauptthema auf der noch eine Woche dauernden Telecom '99.

Global One erwirtschaftet mit 3.800 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 1,1 Milliarden Dollar [14 Mrd. ATS].

Sprint muss sich nach der Übernahme durch den US-Telefonriesen MCI WorldCom aus kartellrechtlichen Gründen von seinen Anteilen an Global One trennen. Über einen Bruch des Joint Ventures wird jedoch schon lange spekuliert, weil Global One bislang nur tiefrote Zahlen geschrieben hat und zudem die Partnerschaft der Deutschen Telekom mit France Telecom am Ende ist.

France-Telecom-Chef Bon sieht in Global One einen wichtigen Baustein in der Internationalisierungsstrategie seines Unternehmens. Bereits jetzt trage die Firma zehn Prozent zum Auslandsumsatz bei.

Auch in Europa wolle die noch mehrheitlich dem französischen Staat gehörende France Telecom kräftig wachsen. Dabei nannte Bon ausdrücklich Deutschland als einen attraktiven Markt, wo sich sein Unternehmen erst kürzlich für 3,4 Milliarden DM beim Mobilfunkbetreiber E-Plus eingekauft hat.