30.11.2000

CHEF SAGT

Bildquelle: PhotoDisc

Gewerkschaften machen aggressiv und faul

Amazon hat sich mit Nachdruck gegen jeden gewerkschaftlichen Einfluss im Unternehmen ausgesprochen.

Gewerkschaften schadeten dem Unternehmen und den Mitarbeitern gleichermaßen, da sie "aktiv Misstrauen gegenüber Vorgesetzten schüren", argumentierte das Amazon-Management in einer internen Empfehlungsliste an die leitenden Angestellten, die die "New York Times" auszugsweise abdruckte.

Ungebührliches Verhalten in der Kantine

Die Amazon-Führungskräfte wurden aufgerufen, das Entstehen möglichen gewerkschaftlichen Engagements sorgsam zu überwachen.

Verräterisch sei beispielsweise, wenn Mitarbeiter in Gruppen zusammenstünden und "plötzlich ihr Gespräch beenden, wenn ein Vorgesetzter naht".

Auch ein plötzlicher Qualitätsabfall in der Arbeitsleistung oder wachsende Aggressivität in der Abteilung sowie unhöfliches Auftreten in der Kantine seien ein Zeichen.

Eine Amazon-Sprecherin bestätigte die Existenz der Empfehlungen, sagte aber, diese sollten den Führungskräften helfen, "in Übereinstimmung mit den Gesetzen" zu handeln.

Gewerkschafts-Offensive

Mehrere US-Gewerkschaften hatten angekündigt, zum Weihnachtsgeschäft Offensiven starten zu wollen, um ihren Einfluss speziell bei Amazon und in Unternehmen der New Economy allgemein zu stärken.

Langsamer Fortschritt

Wie mühsam allerdings die Arbeit der Gewerkschaften in den USA ist, zeigt nicht nur das interne Amazon-Papier, sondern auch der Fall von etown.com und ShopAudioVideo.com.

Die Mediengewerkschaft Communications Workers of America [CWA] feiert die gewerkschaftliche Organisierung der insgesamt 36 Angestellten der beiden Schwesterunternehmen aus San Francisco als den ersten großen Erfolg im Bereich der Dot.coms.