13.10.1999

ÜBERWACHT

Bildquelle: PhotoDisc

Startsignal für elektronische Zugtickets

"Easy Ride" heißt das neue Zugticketsystem der Schweizerischen Bundesbahnen [SBB]. Der Passagier bekommt eine Chipkarte, die seine Zugfahrten registriert. Die Abrechnung kommt dann per Post.

Rund 600 Millionen Franken werden in den kommenden Jahren in die Entwicklung des elektronischen Ticketsystemes fließen. Ab 2005 soll Easy Ride dann in der ganzen Schweiz funktionieren. Ab diesem Zeitpunkt wird der herkömmliche Billettverkauf weitgehend abgeschafft werden. Bis dahin wird das System - vor allem im Raum Basel - durchgetestet werden.

Derzeit werden rund 500 Testpersonen für Easy Ride gesucht. Sie sollen ein Logbuch über ihre Fahrten führen, das dann mit den Computerdaten verglichen wird. "Das Feedback ist ganz zentral für uns", sagt Nicolas Balmer, Mitglied der Geschäftsleitung von Easy Ride. "Es kann sicherlich sein, dass einzelne Testpersonen das System als unheimlich empfinden."

Elektronisches Ticketing in Deutschland

Auch die Berliner Verkehrsbetriebe [BVG] arbeiten an einem elektronischen Ticketsystem [tick.et]. Der Fahrgast soll bei diesem System eine scheckkartengroße Smartcard erhalten, die mit einem Guthaben aufgeladen wird.

Als Vorteile elektronsicher Ticketsysteme werden die einfachere und genauere Abrechnung genannt. Fraglich ist allerdings, wie Datenschützer die Komplett-Überwachung der Fahrgäste sehen werden.

In Österreich ist jedenfalls kein derartiges elektronisches Ticketsystem geplant. Johann Ehrengruber, Sprecher der Wiener Linien: "Wir sehen keinen Bedarf für ein derartiges Abrechnungssystem."