Chaos-Spiegel revolutioniert Networking
Effizientes Networking
Drahtlose Infrarotnetzwerke haben oft mit dem Problem der Signalunterbrechung zu kämpfen, da die durch Infrarotstrahlen bestehende Verbindung durch verschiedene Medien leicht durchschnitten wird.
Ein neu entwickelter Spezial-Spiegel des Advanced Telecommunications Research Institute [ATR] in Kyoto ermöglicht jetzt eine wesentlich störungsärmere, schnellere und effizientere Art des Networking. Der "Verwandte" der Discokugel streut ein empfangenes Signal in einen sehr weit gestreuten Bereich von etlichen Ausgangssignalen, die eine wesentlich größere Chance haben, den Empfänger zu erreichen als die derzeit hierfür verwendeten Spiegel.
Die meisten herkömmlichen Infrarotnetzwerke verwenden einfache, an der Decke eines Raumes montierte Spiegel, um die in einem Raum arbeitenden Rechner mittels Infrarotstrahlen zu vernetzen. Doch verfehlen eben jene einzelnen Infrarotsiganle oft den Empfänger. Ein ungestörtes Networking wird damit unterbunden. Der Chaos-Spiegel der japanischen Forscher arbeitet auf andere Art und Weise.
Der Chaos-Spiegel
Der Chaos-Spiegel der Forscher aus Kyoto besteht aus einer Box, die sieben hoch reflexive Oberflächen enthält: drei flache und vier gekrümmte. Wenn nun ein Infarotstrahl innerhalb der Box hin- und herwandert, wird er in eine große Anzahl von Strahlen zerlegt, die in den verschiedensten Winkeln reflektiert werden, ähnlich dem Prinzip der Discokugel. Die Forscher meinen, dass 80 Prozent der Strahlen, die in die Box eintreten, nicht mehr als 20 Mal reflektiert werden und dass über 88 Prozent der ursprünglichen Energie reflektiert wird. Die Performance des Chaos-Spiegels wird noch dadurch erhöht, dass der in die Box eintretende Infrarotstrahl durch einen schmalen Spalt gelotst wird, sodass die Streuung des Signals einen noch größeren Bereich umfasst.
Gesteigerte Datenperformance
Die Entwichklung des Chaos-Spiegels kommt zu einer Zeit, da die Leistungsfähigkeit drahtloser Infrarotnetzwerke ständig zunimmt. Die Infrared Data Association [IrDA] der Computerindustrie hofft, die Datenübertragung drahtloser Infrarrotnetzwerke auf 16 Megabit pro Sekunde zu erhöhen - das wäre eine Steigerung um das Vierfache.
Auch wenn jene 16 Mbit pro Sekunde für drahtlose Infrarotsysteme derzeit nur bei Computernetzwerken funktionieren, wo die Rechner nur ein paar Meter voneinander entfernt stehen, arbeitet die IrDA an einer Verbesserung der Reichweite von Infrarotsystemen. In jenen Systemen wäre der Chaos-Spiegel in der Lage, die erwartete höhere Performance zu gewährleisten.
"Doch hier gibt es noch eine wesentlich größere Palette an Anwendungsmölglichkeiten für den Chaos-Spiegel", sagt Peter Davis, einer der Forscher am ATR in Kyoto und Mitentwickler des Chaos-Spiegels. "Industrieroboter zum Beispiel benötigen oft Laserstrahlen, um die Objekte in ihrer Umgebung zu scannen und zu analysieren - der Chaos-Speigel wäre sehr geeignet für einen solchen Einsatz", so Davis.
Advanced Telecommunications Research Institute