Microsoft soll Dienstleister im Internet werden
Microsoft-Präsident Steve Ballmer hat auf einem Forum der Gartner Group über die Zukunft seines Unternehmens gesprochen, wobei die Kernaussagen wie eine Wiederholung der Rede Linus Torvalds auf der Internet World 99 klangen.
Microsoft und andere Software-Unternehmen werden nach Ballmers Ansicht in zehn Jahren ihre Programme nicht mehr auf CD-ROMs verkaufen, sondern den größten Teil über das Netz zur Verfügung stellen.
Steve Ballmer hatte am 23. September in einem Statement gemeint, die meisten High-Tech-Unternehmen seien an den Börsen völlig überbewertet. Daraufhin war der NASDAQ-Index eingebrochen, auch Microsoft-Notierungen fielen um fast vier Prozent.
Gartner GroupAuch die Basissoftware, die auf den Rechnern der Anwender verbleibe, werde automatisch von den Firmen aktualisiert. Dazu käme die ständige Anpassung an individuelle Kundenbedürfnisse. Die Bezahlung würde dann über monatliche oder nutzungsabhängige Gebühren erfolgen.
Tom Austin, Präsident der renommierten Analyse- und Beratungs-Gesellschaft Gartner Group, saß neben Ballmer auf dem Podium und kommentierte skeptisch dessen Äußerungen.
Prinzipiell warf er Microsoft "zu viele Versprechungen" und "zu wenig Leistung" vor. So hätte Bill Gates bei der Einführung des Server-Betriebssystems Windows NT davon gesprochen, dass "das Programm auf den Betrieb von Fluglinien-Reservierungssystemen" ausgelegt sei. In Wirklichkeit sei es aber eher als "Restaurant-Reservierungssystem" geeignet.