Wachstumsbranche Online-Buchhandel
Das Schwerpunktthema "Buch@Internet" sorgte bei der Frankfurter Buchmesse für großen Andrang. "Es war fast so, als wäre am ersten Tag schon ein Publikumstag gewesen", sagt Susanne Kilian, Projektleiterin Elektronische Medien.
Besonderes Interesse weckte das Thema durch die Schlacht, die sich die großen Anbieter zurzeit auf dem Markt liefern. Nach Ansicht von Richard von Rheinbaben, Vorstand von buecher.de und Mitglied des Arbeitskreises Elektronisches Publizieren, werden nur drei bis maximal vier der großen Online-Buchhändler überleben.
Amazon noch immer Nummer eins in Deutschland
Das aktuelle Ranking vor dem Hintergrund der geplanten Umsatzzahlen sieht nach Angabe der einzelnen Online-Buchhändler auf dem deutschen Markt wie folgt aus: Das amerikanische Unternehmen Amazon belegt derzeit Platz eins. Als Nummer zwei definiert sich Bertelsmann mit bol. Und Buecher.de nennt als strategisches Ziel für 1999 die "Absicherung der Top-3-Position im deutschen Internet-Buchhandel".
Technik als zentrales Thema
Auch wenn die Buchmesse eine Inhaltsmesse ist: Technik spielte in Frankfurt eine große Rolle. Drei Stichwörter beschreiben das: das elektronische Buch, das Zusammenwachsen der Computertechnik und der Unterhaltungselektronik sowie "Printing on demand".
All diese Angebote und Technologien waren zu sehen, konnten selbst getestet und ausprobiert werden. Die deutsche Version des Rocket-E-Book wurde angekündigt und gezeigt. "Printing on demand" ermöglicht nach Ansicht von Dr. Klaus Eierhoff eine erweiterte Backlist. "10 bis 20 Prozent der Bestellungen bei uns können nicht durchgeführt werden, weil das Buch nicht mehr in Druck ist. Elektronisches Bestellen und 'Print on demand' sind die Lösung für dieses Problem." Darüber hinaus sind Kleinstauflagen möglich, die in Spezialgebieten notwendig, aber schwer zu realisieren sind.