19.10.1999

950 MRD ATS

Bildquelle: PhotoDisc

Doppelhochzeit auf Europas Handymarkt

Die Mannesmann AG hat nach eigenem Bekunden den britischen Mobilfunkbetreiber Orange im Visier. Es würden Gespräche geführt, "die zu einem Angebot von Mannesmann für Orange führen könnten", teilte das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mit.

Zuvor hatte das "Wall Street Journal Europe" berichtet, Mannesmann wolle Orange für knapp 48 Milliarden Mark [337,7 Mrd. ATS] kaufen und verhandle zu diesem Zweck mit dem Orange-Hauptaktionär Hutchison Whampoa in Hongkong. Eine Einigung sei noch in dieser Woche denkbar.

Beteiligungen in Österreich

Die britische Orange hält wie die norwegische Telenor 17,4 Prozent an Connect Austria [One]. Mannesmann ist wiederum Hauptanteilseigner [53,8 Prozent] am Inhaber der vierten österreichischen Handy-Lizenz, der Tele.Ring, die noch vor Weihnachten ihren Testbetrieb aufnehmen wird. Welche Auswirkungen ein Kauf von Orange durch Mannesmann auf das Verhältnis zwischen One und Tele.Ring haben könnte, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Telia/Telenor noch in Staatsbesitz

Die Regierungen von Schweden und Norwegen wiederum haben am Dienstagmorgen die Fusion der beiden Telekommunikationsgesellschaften Telia und Telenor besiegelt. Damit wird Telia/Telenor Europas sechstgrößter Telekommunikationskonzern werden. Die EU-Kommission hatte den auf ein Volumen von 43,2 Milliarden Euro [595 Mrd. ATS] bezifferten Zusammenschluss unter Auflagen genehmigt.

Schweden hält 60 Prozent an der neuen Gesellschaft, Norwegen 40 Prozent. Im April kommenden Jahres will Telia/Telenor an die Börse gehen und dabei rund 100 Mrd. Kronen [155,3 Mrd. ATS] erlösen - der größte Börsengang aller Zeiten in Skandinavien. Die Staatsbeteiligung soll sich dadurch auf jeweils 33,4 Prozent verringern.

Orange bis dato Nummer drei im UK

Orange verfügt über 3,1 Millionen Handy-Kunden und war bislang drittgrößter Mobilfunkanbieter in Großbritannien. Diesen Rang hat inzwischen nach Angaben der Deutschen Telekom der Anbieter One2One eingenommen, den der deutsche Branchenführer Anfang August für rund 20 Milliarden Mark [140,7 Mrd. ATS] übernommen hatte. Laut Telekom konnte One2One seine Kundenzahl im dritten Quartal um 600.000 auf nunmehr 3,2 Millionen steigern.