Gefahr und Jubel im IT-Zeitalter
Gerade hatte er noch zusammen mit Telekom-General Heinz Sundt in hohen Tönen die drahtlose Zukunft ["Das vierte W"] der Netzwerke herbeigejubelt - schon wird im nächsten Buch eindringlich davor gewarnt, dass diese Netze höchst gefährlich sind.
Gerald Reischls "Gefährliche Netze" dreht sich um "Hacker, Datenjäger, Surfbetrüger", um "Identitätsklau, Spähprogramme und Echtzeit-Tracking" sowie Behörden und Firmen, die mehr wissen möchten, als sie eigentlich dürften.
Ton und Schwierigkeit
Das Buch selbst ist in jenem populären Ton und Schwierigkeitsgrad
gehalten, der schon "Im Visier der Datenjäger" in lichte Absatzhöhen
trug.
Gefahr und Jubel
Dies Popularisierung eines schwer zu vermittelnden Gebiets ist dem Autor keinesfalls zum Vorwurf zu machen, im Gegenteil.
Das schiere Nebeneinander von Angst und schäumendem Optimismus, von Gefahr und Jubel wiederum ist nichts als ein Spiegelbild einer Zeit, in der IPO-Hype und Crash der Neo-Unternehmen nur noch wenige Monate auseinender sind.
Ganz offensichtlich handelt sich's dabei
noch immer um das "Zeitalter der Extreme", wie der britische Historiker Eric Hobsbawm das zwanzigste Jahrhundert bezeichnet hat.
Auszüge aus "Gefährliche Netze" finden sich auch auf der Website
Datascout.netVom Ende der Anonymität
Bereits im November erschienen ist der Heise-Reader "Vom Ende der
Anonymität. Die Globalisierung der Überwachung", in dem
Herausgeberin und Telepolis-Autorin Christiane Schulzki-Haddouti
maßgebliche Aufsätze internationaler Datenschützer, Bürgerrechtler
und Journalisten