28.04.1999

GIGAMERGER

Hand

Angebot von Olivetti abgeschmettert

Der Verwaltungsrat der Telecom Italia hat Dienstag abend in Mailand die Übernahmeofferte des italienischen Olivetti-Konzerns abgelehnt. Das berichtete der italienische TV- Sender RAI. Der Verwaltungsrat müsse bis Freitag Einzelheiten zu der Ablehnung bekanntgeben.

Am 30. April beginnt die bis zum 21. Mai laufende Offerte von Olivetti. Zwischen der Telecom Italia und der Deutschen Telekom laufen derzeit Verhandlungen über eine Fusion.

Pläne ohne deutsche Telekom

Der Elektronikkonzern Olivetti will Telecom Italia für umgerechnet rund 815 Millarden Schilling (59,3 Mrd Euro) übernehmen. Führende italienische Industrielle wollen nach Zeitungsberichten durch die Verflechtung mit Olivetti die Telecom Italia vor einem "Ausverkauf an die Deutschen" retten.

Wie das "Wall Street Journal Europe" unter Berufung auf nicht genannte Unternehmenskreise berichtet, liegen bei Telecom Italia bereits Pläne in der Schublade, um den Kampf gegen das feindliche Übernahmeangebot von Ing. C. Olivetti & C. SpA, Ivrea, ohne Deutsche Telekom aufzunehmen.

Neue Mutter für Telecom Italia

Wegen der wachsenden Opposition aus der italienischen Politik, die einen zu großen Einfluß des deutschen Staates auf das neue Unternehmen befürchtet, habe der TI-Aufsichtsrat die Banker des Hauses angewiesen, dem Institut weiterhin alle Optionen zur Abwehr des Olivetti-Angebots offenzuhalten, so das Blatt.

Zu diesen Optionen gehört nach "WSJE"-Recherchen die Gründung einer italienischen Muttergesellschaft, die ein kreditfinanziertes Gegenangebot für TI vorlegen soll.

Die italienische Regierung verlangt von Deutschland, das rund 72 Prozent an DTE hält, eine schnelle Reduzierung diese Anteils. Dies lehnt die deutsche Regierung jedoch bislang ab.