Verwüstungsspur durch Österreich
In Österreich hat WIN-CIH "satt zugeschlagen" sagt Josef Pichlmayr, Geschäftsführer des Virenspezialisten Ikarus Österreich, der über die Dynamik der Verbreitung des längst bekannten Virus überrascht war.
Mindestens 15 Firmenkunden, darunter auch solche mit mehreren hundert Rechnern, wurden mehr oder weniger schlimm getroffen.
Löscht Festplatten, zerstört BIOS
WIN-CIH Der CIH-Virus befällt Programme, die unter Microsoft Windows 95/98 laufen. Am 26. April aktiviert, zerstört er die ersten Sektoren der Festplatte und versucht, bei TX-Motherboards das Flash-BIOS zu löschen. Das BIOS beinhaltet die grundlegenden Infos und Einstellungen, die der Computer beim Hochfahren - noch vor dem Zugriff auf die Festplatte - abfragt.
Mindestens 50 Firmen betroffen
Hochgerechnet nach Marktanteilen ergebe dies, so Pichlmayr, locker 50 betroffene österreichische Unternehmen, wobei die Dunkelziffern - gebildet aus Geheimhaltung oder Ahnungslosigkeit - noch gar nicht eingerechnet seien.
Gerade bei der Charakteristik von WIN-CIH würden sehr viele Kunden von defekter Hardware ausgehen, sagt der Geschäftsführer des Unternehmens, das mit 45 Prozent in Österreich weit vor den Mitbewerbern liegt.
Mehrere tausend Rechner
Auch wenn es noch keine genaueren Angaben aus dem Privatbereich gibt, so deuten mehr als 100 Anfragen privater PC-Nutzer bei Ikarus auf einen hohen Durchseuchungsgrad hin.
Insgesamt dürften mehrere tausend Rechner in Österreich durch WIN-CIH ausser Gefecht gesetzt worden sein.
"Das Problembewusstsein ist hierzulande definitiv zuwenig entwickelt" ist Pichlmaqyr überzeugt.
Deutschland fast unversehrt
"Bei uns ist nicht gerade die Hölle los ngewesen" sagt Jens Gallion, von Network Associates International "WIN-CIH ist innerhalb unserer Erwartungen geblieben. Kein Vergleich mit Melissa."
Der schlimmste, bekanntgewordene Fall war ein mittelständisches Unternehmen mit 15 befallenen PCs.
Auch die Anfragen privater User hielten sich sehr in Grenzen.