Wiener Bürgermeister ohne Y2K-Problem
"Ich habe keine Angst, daß im Festsaal des Rathauses, in dem ich Silvester verbringen werden, die Lichter ausgehen" - das ist das Statement von Bürgermeister Häupl zur Jahr 2000-Computerproblematik, auch "Millennium-bug" genannt.
Im Bereich der Stadtverwaltung laufen bereits seit 1996 Vorbereitungen für den Jahrtausendwechsel, so Häupl. Ein Restrisiko könnte man allerdings nie zu hundert Prozent ausschließen, daher gebe es für die Fachleute und Techniker in allen Kernbereichen eine Urlaubssperre zum Jahreswechsel.
LIF sagt "Problem verschlafen"
Eine vom Chef der Wiener Grünen, Christof Chorherr zitierte Studie, wonach in Österreich 54 Prozent der Klein- und Mittelbetriebe nicht auf den Jahreswechsel vorbereitet seien und zwischen fünf und zehn Prozent deshalb sogar konkursgefährdet seien, konnte Häupl "nicht nachvollziehen".
Angesichts dieser Unbekümmertheit sagt LIF-Gemeinderat Wolfgang Alkier: "Während die Bundesregierung mit der Bestellungs-Farce um Y2K-Sonderbeauftragten Broukal gerade dokumentiert hat, wie sehr sie die Jahr 2000-Problematik verschlafen hat, sieht die Situation auf Wiener Ebene nicht rosiger aus."
Garantien, daß die Wiener Infrastruktur zum Jahrtausendwechsel funktionieren wird, gibt es jedenfalls keine.
Computerprobleme werden unterschätzt
Wie wenig das Problembewußtsein in Computerfragen hierzulande entwickelt ist, hat auch zuletzt der WIN-CIH-Virus gezeigt, der in Österreich mehrere tausend Rechner ausser Gefecht gesetzt hat. Deutschland ist im Gegensatz dazu nahezu unversehrt geblieben.