30.04.1999

KABELNETZE

Labyrinth

Deutsches Kartellamt gegen Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom soll nach den Worten von Kartellamtschef Dieter Wolf möglichst bald ihr Fernseh-Kabelnetz verkaufen, um mehr Wettbewerb bei Internet- Verbindungen zu ermöglichen. Wolf erklärte am Freitag in Berlin, das Netz könne auch als Internet-Zugang genutzt werden.

Deshalb sei es wünschenswert, "daß sich die Telekom sehr bald von ihrem Fernsehkabelnetz trennt, um so den Weg für mehr Wettbewerb freizumachen".

Der Chef der Telekom-Regulierungsbehörde, Klaus- Dieter Scheurle nannte die Forderung Wolfs "interessant". Seine eigene Wettbewerbsbehörde habe aber bereits die Regionalisierung des Breitbandnetzes der Telekom vorgegeben.

Strafft die Regulatoren

Wolf erklärte vor Wirtschaftsjuristen, in Deutschland seien an das Fernsehkabelnetz der Telekom immerhin 18 Millionen Haushalte angeschlossen und der Handel mit Kabelnetzen an US- Börsen zeige, daß es ein Potential für mehr Wettbewerb gebe.

Internet-Anbieter und -Investoren stünden zur Zeit "vor einem schwer überschaubaren Gestrüpp von Zuständigkeiten und Regulierungen", kritisierte Wolf.

Das liege daran, daß diese Dienste wie etwa der elektronische Handel nicht traditionellen Branchen zugeordnet werden könnten und deshalb ein Nebeneinander verschiedener Regulierungsbehörden entstehe. Deshalb müsse die Regulierung gestrafft werden.