08.11.1999

ABFAHRT

Bildquelle: altavista

Telekom Austria startet mit ADSL

Am 15. November 1999 startet die Telekom Austria mit High-Speed-Internetzugängen über herkömmliche Telefonleitungen. Eine Technologie namens ADSL [Asymmetric Digital Subscriber Line], die sich bis dato vor allem in den USA rasend schnell verbreitet, erlaubt theoretisch eine Datenübertragungsrate von acht Megabit pro Sekunde. Die Telekom Austria hat für ihr ADSL-Paket eine Downloadgeschwindigkeit von 0,5 Megabit pro Sekunde und eine Uploadspeed von 64 Kilobit/sec gewählt. Dies wird aber im nächsten Jahr nach oben revidiert werden, so die TA.

Bis Ende 1999 soll es in ganz Europa 50.000 ADSL-Kunden geben, ein Jahr darauf bereits 1.000.000. Die Telekom Austria allein will bis Ende 2000 100.000 ADSL-Kunden akquiriert haben. Das ADSL-Rollout startet in den Landeshauptstädten und wird dann in weitere Ballungszentren fortgesetzt. In rund zwei Jahren soll ADSL flächendeckend in ganz Österreich verfügbar sein.

Die Kosten

ADSL kostet bei einem herkömmlichen Telefonanschluss 799 ATS pro Monat, allerdings ist dabei schon die Grundgebühr nach dem Standardtarif enthalten. Auch Kombinationen mit Minimum- oder Businesstarifen sind möglich. Bei einem vorhandenen ISDN-Anschluss sind 949 ATS monatlich zu berappen, wiederum ist die ISDN-Grundgebühr inklusive. Die einmalige Einrichtungsgebühr beträgt immer 1800 ATS.

Quasi als Abfallprodukt bietet die Telekom Austria eine ISDN-Standleitung um nur 599 ATS pro Monat an, inklusive der Grundgebühr. Telefon- und Providerkosten für den Internetzugang sind hier bereits inkludiert.

Wermutstropfen Downloadlimit

Leider hat das Angebot auch einen Haken: Es wurde nämlich ein Downloadlimit von einem Gigabyte festgesetzt. Wenn man den Zugang mit 512 Kilobit voll ausnutzt [Video, Download], dann ist dieses Limit im Extremfall bereits nach fünf Stunden erreicht. Für jedes weitere Megabyte müssen dann fünf ATS pro Megabyte bezahlt werden. Ein zusätzliches Gigabyte kostet somit 5.000 Schilling.

Allerdings gibt es für den User bis dato noch keine Möglichkeit festzustellen, wieviele Megabyte bereits verbraucht sind oder ob er das Limit bereits überschritten hat, wie die TA zugeben muss. Es wird gemunkelt, dass das Downloadlimit in der Anfangsphase nicht berücksichtigt wird, auf Anfrage der Futurezone wollte sich allerdings niemand auf diese Aussage festlegen.

Vorstandsdirektor Rudolf Fischer nimmt an, dass ein "Normaluser" das Limit nicht überschreiten wird. Auf den Hinweis der Futurezone, dass jeder Normaluser dank ADSL automatisch zum potenziellen Poweruser wird, wurde auf europäische ADSL-Projekte hingewiesen, die ebenfalls ein Limit eingeräumt haben.

Mindestvoraussetzungen

Pentium 60 MHz, 16 MB RAM, 35 MB Platte, Ethernetkarte (10 Base T), CDROM. Betriebssystem: Windows 95 / 98 / NT

Nähere Infos gibt es auch fernmündlich unter der AOnline Speed-Hotline 0800 / 100 132, von 8 bis 22 Uhr