Wieder eine Pleite auf dem Neuen Markt
Auf dem Frankfurter Neuen Markt steht ein weiteres Unternehmen vor der Pleite. Wie die Ettlinger Software-Firma Prodacta AG am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, meldete sie beim Amtsgericht Karlsruhe für sich selbst und ihre 100-prozentige Tochter Prodacta Systemhaus GmbH Insolvenz an.
Die Anträge wurden dem in Finanzproblemen steckenden Hersteller von Unternehmens-Software zufolge erforderlich, weil Verhandlungen mit Aktionären und Investoren gescheitert seien.
Tief in den roten Zahlen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000 hatte Prodacta durch ihren
Firmenumbau die mehrmals nach unten korrigierten Ergebnisprognosen
verfehlt und rutschte tief in die roten Zahlen. Bei einem Umsatz von
32,6 [1999: 41,4] Mio. DM stieg der Fehlbetrag der Gesellschaft auf
27,6 [minus 9,6] Mio. DM. Im 1. Quartal 2001 konnte Prodacta trotz
eines leichten Umsatzrückgangs seinen Fehlbetrag mit 3,2 Mio. DM im
Vergleich zum Vorjahresquartal fast halbieren. Die Gesellschaft
führte die Verbesserung auf umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen
zurück.
Hochfliegende Pläne
Für das Gesamtjahr 2001 plante der IT-Dienstleister eine Umsatzsteigerung um gut 20 Prozent auf rund 38 Mio. DM bei einem deutlich geringeren Fehlbetrag. Dabei sollte die Neuausrichtung auf das Kerngeschäft CRM-Lösungen weiter intensiviert werden.
Das Papier verlor an der Börse bis 11.00 Uhr fast die Hälfte seines Wertes und rutschte bis auf 33 Cent [4,54 ATS]. Mit Prodacta haben mittlerweile rund ein Dutzend Unternehmen auf dem Neuen Markt Pleite gemacht.