Microsoft unter starkem Druck
Microsoft hat angekündigt, Anfang nächsten Jahres sein Office-Software-Paket gegen Gebühren über das Internet zur Verfügung zu stellen. Außer der - immer noch schwammigen - Zeitangabe ist der Plan keine Neuigkeit - wenn MS derzeit nicht von zwei Seiten unter heftigem Druck stehen würde.
Die Erfolge des Erzrivalen Sun mit der Distribution seines "Star Office"-Pakets und das ausstehende Urteil im Kartellprozess sollten diesmal dafür sorgen, dass MS den Ankündigungen auch entsprechende Taten folgen lässt.
Das Office-Paket soll entweder für eine monatliche Gebühr oder nutzungsabhängig auf Remote-Servern zur Verfügung gestellt werden. Microsoft machte keine Angaben über die Preisgestaltung.
MS OfficeSun Microsystems feiert unterdessen sein "Star Office": Das Unternehmen gab gestern bekannt, dass die kostenlose Software über eine Millionen Mal aus dem Internet gezogen und auf 1,2 Millionen CDs unters Volk gebracht wurde - und das in nur neun Wochen.
Auch wenn man die Zahl der Downloads durch die Einrechnung von abgebrochenen Versuchen etwas relativiert, zeigt sich, dass "Star Office" nicht nur durch die Aufmerksamkeit der Übernahme des Hamburger Softwarehauses durch Sun im September, sondern dauerhaft Zuspruch erfährt.
Star Office läuft nicht nur auf Windows, sondern auch auf Linux und dem Sun-Betriebssystem Solaris. Die Software ist kostenlos.
Star OfficeJustizministerium: MS-Monopol beenden
Das amerikanische Justizministerium hat unterdessen, bestärkt durch die Tatsachenfeststellung vom letzten Freitag, sehr viel aggressivere Prozessziele definiert als bisher.
Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, dass es um nichts weniger als um die Beendigung von Microsofts Monopol bei PC-Betriebssystemen gehe.
einzelstaatlichen Behörden.
Zerschlagen oder Source Code öffnen?
Die gegen Microsoft klagenden US-Bundesstaaten favorisieren zwei Varianten, um das Monopol des Softwareriesen bei den PC-Betriebssystemen zu brechen. Der Konzern müsse entweder zerschlagen oder gezwungen werden, den Quellcode für sein Betriebssystem Windows zu veröffentlichen, berichtete die "Washington Post" am Mittwoch unter Berufung auf Anwälte der einzelstaatlichen Behörden. Noch seien sich die Bundesstaaten nicht einig, welche Sanktion die geeignetere wäre, sagte der Justizminister von Iowa, Tom Miller.