China, Linux und eine Ente
Gestern begann die Meldung, China hätte Linux zum offiziellen Betriebssystem der Volksrepublik gemacht, ihren Weg durch die Newskanäle. Zuerst meldete der englische Ableger des ZDnet, dass die chinesische Regierung eine entsprechende Erklärung im Rahmen eines Deals mit dem Software-Hersteller GraphOn abgegeben hätte.
Ganz aus der Luft gegriffen ist die Idee aber nicht, Linux ist in China aus mehreren Gründen sehr beliebt. Zum einen weil es kostenlos ist, zum anderen weil die chinesiche Regierung starke Bedenken gegen Microsofts Windows und andere kommerzielle Systeme hat. Sie befürchtet bei diesen vor allem Hintertüren, die die amerikanische Regierung im Konfliktfall gegen China einsetzen könnte.
GraphOnEine japanische Consultinggruppe hatte schon im Juni für China einen Linux-Marktanteil von zehn Prozent bis zum Jahresende vorausgesagt. Aus ähnlichen Gründen wie in China scheint Linux auch in Kuba immer beliebter zu werden.
Die Linux-Gemeinde dementierte inzwischen insbesondere die in der Falschmeldung behauptete ideologische Nähe von Open Source zu kommunistischen Staaten heftig.
Die "kulturelle" Nähe Chinas zu Open Source, von der ebenfalls berichtet wurde, ist im Hinblick auf die lange isolationistische Tradition des Landes eine besonders dumme "Ente".
Kubanische Linux-Site