02.06.1999

MINUS 153 ° CELSIUS

Bildquelle: PhotoDisc

Eisgekühlter Pentium III fährt mit 993 MHz

Der 42jährige Steve Foster hat nach seinem "Supercoolin"-Projekt, das zwei Pentium III Prozessoren auf minus 59 Grad kühlt, die nächste Ausbaustufe erreicht: Minus 153 Grad lautet die neue Rekordmarke.

Wieso kühlen?

Das Kühlen von Prozessoren bringt den Vorteil, dass sie besser belastbar sind und sich somit höhertakten lassen, d.h. sie lassen sich eine höhere Taktgeschwindigkeit aufzwingen. Möglich ist dies dadurch, dass jeder Prozessorgeneration nur ein Modell zugrundeliegt. Es werden also lauter gleiche Chips gefertigt, die erst im nachhinein - je nach Belastbarkeit - einem bestimmten Prozessortakt zugeordnet werden.

Für eine Handvoll Dollar: alles zum Selberbasteln

Steve Foster hat erst kürzlich sein erstes Kühlprojekt Schritt für Schritt vorgestellt - für rund 650 Dollar kann man es mit etwas handwerklichem Geschick nachbasteln. Mit dieser Konfiguration konnte Foster aus 333 Pentium II Prozessoren 620 MHz rausholen. Die notwendigen Einstellungsmöglichkeiten auf seinem Motherboard liefert ein gehacktes BIOS.

Noch unveröffentlicht ist sein neuestes Projekt: 993 MHz durch Kühlung auf minus 153 Grad. "Kurzfristig konnte ich sogar 1240 MHz erreichen", so Foster im Gespräch mit der FutureZone.

Kühler Kühler kühlt gekühlten Kühler

Um Temperaturen unter 153 Grad zu erreichen, musste ein geeignetes Kühlsystem gefunden werden. Die im ersten Stadium mittels dem Standard-Kühlmittel R134a plus Peltier-Elementen [Halbleiter, die Kältegradienten erzeugen] reichten bald nicht mehr aus.

Foster, ganz der Techniker: "Um den Tiefpunkt von minus 153 Grad zu erreichen, verwende ich ein HC-12a Kühlsystem, das wiederum von einem R-508-System gekühlt wird. Dieses System wiederum kühlt ein FC-72 Florinert von 3M". Im Kern der Prozessoren herrschen Temperaturen von bis zu minus 103 Grad.

Kooperation mit Intel

Derartiger Extremsport rief bald auch Intel auf den Plan. "Das ganze wird sich demnächst zu einem kommerziellen Deal mit Intel ausweiten", verrät Foster der FutureZone. Derzeit werden auf dem High-Speed-System Windows-Terminalserver getestet.