07.11.2001

URHEBER

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Abgaben für Brenner, Drucker und PCs

Zwei Mal bereits haben sich Computerindustrie und Vertreter von Künstlern, Autoren und Kreativen mit der deutschen Justizministerin Herta Däubler-Gmelin [SPD] getroffen, um eine Lösung im seit Jahren schwelenden Streit um Urheberrechte zu finden - ohne Ergebnis.

Doch nun sieht es so aus, als hätten die Vermittler aus dem Ministerium in Einzelgesprächen die Streitparteien weichgeklopft: Wohl noch im November soll in einer dritten Runde eine Lösung gefunden werden.

Zusatzkosten für Verbraucher

Die Industrie fürchtet Zusatzkosten von bis zu einer halben Milliarde Euro pro Jahr, die letztlich von den Verbrauchern zu tragen seien. Statt einer Pauschalabgabe auf jedes verkaufte Gerät will die Branche ein nutzungsabhängiges Entgelt: Jeder soll nur die Kopien bezahlen, die er macht. Das allerdings würde einen effektiven digitalen Kopierschutz voraussetzen - doch diese Technik ist von der Praxistauglichkeit weit entfernt.

Zumindest was CD-Brenner angeht, hatten sich die Parteien eigentlich auch schon geeinigt. Rund sechs Euro pro Brenner wollte der Hersteller Hewlett-Packard bezahlen, bis es einen geeigneten Kopierschutz gibt.

Da ein Gesamtvertrag für alle Hersteller jedoch nicht zu Stande kam, kündigte HP im Frühjahr den Vergleich, um eine Klärung vor Gericht zu suchen.

Drucker kosten um bis zu 150 Euro mehr

Nach Angaben der VG Wort fordern die Gesellschaften 30 Euro für jeden PC, für Drucker je nach Leistung 20 bis 150 Euro, für CD-Brenner sechs Euro. Die Verhandlungsposition habe sich allerdings wegen der High-Tech-Krise verschlechtert, sagt ein Experte. "Vor zwei bis drei Jahren hätten die Verwertungsgesellschaften mehr rausholen können."