Plädoyer für Musikpiraterie
"Piracy Is Your Friend"
Ein Manifest erscheint, das Musiker unverblümt dazu aufruft, sich mit den Musikpiraten gegen die Musikindustrie zu verbünden. Was tut die hochseriöse, von Uwe Johnson deshalb als "gute alte Tante" titulierte New York Times?
Sie druckt es [auszugsweise] ab.
Was Jaron Lanier, selbst Musiker und Pionier der virtuellen Realität, da verfasst hat, ist nämlich trotz geschmalzener Passagen weniger Aufruf zur MusikPiraterie, sondern vielmehr eine Art Essay über zeitgemässes MusikMarketing im Zeitalter von MP3.
Saftige Sätze, pralle Passagen
Auszug aus "Piracy is Your Friend"
Musikpiraterie ist ein Pseudothema, das von den Musikkonzernen hochgespielt wird, um Künstler auszunehmen.
Die echte Fragestellung [für den Musiker] sollte nicht sein "Wie kann ich meine Fans davon abbringen, meine Musik gratis zu hören." Sie lautet vielmehr: "Wie kriege ich am ehesten Geld von meinen Fans."
Natürlich verlierst du [als Musiker] Geld an Piraten. Aber du verlierst auch Geld mit einer Plattenfirma, die nichts für dich tut.
In der digitalen Ära kostet es [fast] nichts, Musik übers das Internet direkt zum Fan zu bringen. Dadurch fällt die Grundlage für die Notwendigkeit von Plattenlabels weg.
Können Plattenfirmen [in der digitalen Ära] noch Marketing betreiben? Aber sicher können sie das - für ein paar grosse Namen. Sobald du einmal etabliert bist ...
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